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Kostenlose Arbeit als Zeichen gegen Rechts: Wer seine Heimat liebt, der schiebt an, was sonst stehen bleibt!

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Denkmal-Restaurator
Hartmut Bungies
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Foto von Hartmut Bungies, Denkmal-Restaurator, BrieselangFoto von Hartmut Bungies, Denkmal-Restaurator, Brieselang

Heimatliebe im Blaumann

Stand: August 2020

Verliebt in Denkmäler? Brieselang hat davon gar nicht viele, doch bereits zwei sind mittlerweile in privater Initiative restauriert worden.

„Ich komme auf dem Weg zur Arbeit jeden Tag an dem OdF-Denkmal vorbei und habe mich geärgert, dass es immer mehr vergammelt“, berichtet Hartmut Bungies.
Der gelernte Dreher ist Inhaber einer Metallbaufirma und einer der ganz wenigen heute in Brieselang lebenden Bürger, die tatsächlich aus dem Ort stammen. Er fand, dass das Denkmal für die „Opfer des Faschismus“ gerade zum 75. Jahrestag des Kriegsendes ein würdiges Aussehen erhalten müsste.

Machen statt reden!
Es ging ihm zugleich darum, ein Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen. „Man kann nicht immer nur über die Gefahr diskutieren, man muss etwas dagegen machen“, gibt er weiter Einblick in sein Engagement. In dieser Idee wurde er von Ehefrau Jana Bungies bestärkt. Bei der Gemeinde stieß der Macher im Blaumann auf offene Ohren.
Kein Wunder, er bot ja an, die Restaurierung kostenlos vorzunehmen. Dabei gibt es Erfahrung: So hatte er drei Jahre vorher zusammen mit Klaus König die Sonnenuhr vor der Schule restauriert.

Pfiffige Zusatzfunktion
„Damals hatte Feuerwehrchef Marco Robitzsch angerufen, weil nur noch ein Ring davon vorhanden war. Er kam ja oft an der Schöpfung von Volkmar Brandt vorbei, weil das Feuerwehrdepot an die Schule angrenzt“, so Hartmut Bungies.
„Natürlich war für dieses Vorhaben ebenfalls kein Geld in der Gemeindekasse. Klaus König und ich kannten die Sonnenuhr noch aus der Zeit, wo wir als Kinder hier die Schulbank gedrückt haben.“
Die Rekonstruktion brachte der Uhr sogar eine neue Funktion: „Man kann sie jetzt auf Sommer- oder Winterzeit umstellen“, gibt Bungies Einblick. „Allerdings hapert es oft an der Umsetzung.“

Brüten über dem Text
Derartige verändernde Eingriffe waren beim Mahnmal in der Thälmannstraße ausgeschlossen: „Das Problem hier ist die natürliche Verwitterung durch Regen und andere Wettereinflüsse. Ich hätte gerne ein Schutzdach darüber gemacht, natürlich auf meine Kosten. Der Denkmalschutz, der diesmal mit beteiligt war, erlaubte dies aber nicht.“
Über einer weiteren Idee des Brieselang-Patrioten „brüten“ gerade Mitarbeiter im Rathaus: „Viele verstehen gar nicht, was uns das Mahnmal sagen möchte. Deshalb habe ich angeregt, davor eine erklärende Tafel aufzustellen. Da wird nun am Text gearbeitet.“

Flott unterwegs
Übrigens liegen dem bodenständigen Metallbauer Tiere und Umwelt ebenso wie Menschen am Herzen: „Eine meiner letzten Arbeiten war ein Storchennest für Priort. Das ist aber honoriert worden, denn vor irgendetwas muss ich meine sechs Mitarbeiter ja bezahlen“, schmunzelt er.
Nach der zweiten ehrenamtlichen Sanierung eines Wahrzeichens seiner Gemeinde könnte ihm bald „die Arbeit ausgehen“, denn die Anzahl an Denkmälern ist hier sehr überschaubar.
Doch langweilig wird es Hartmut Bungies bestimmt nicht werden, flitzt er doch, wenn er nicht im Blaumann hinter der Werkbank steht, mit den „Lauffreunden Havelblitze“ durch die Landschaft.

Erstellt: 2020